Powder ohne Ende, mal wieder eine Storlidalen-Session

Storlidalen hat eine ordentliche Packung Schnee abbekommen. Schnell werden sämtliche zu erledigende Uni-Arbeiten auf Montag verschoben. Storlidalen befindet sich noch in einem Bereich Trollheimens, der sehr feucht ist. Während ein Tal weiter in Oppdal Schneemangel herrschen kann, gibt es in Storlidalen oftmals noch frischen Powder.

Wir machen uns am Parkplatz fertig und treffen noch ein paar Freunde. Insgesamt sind wir noch sieben zu diesem Zeitpunkt. Die Sicht ist neblig und es schneit ab und an. Wir sind schwer bepackt, da wir uns eine Schneehöhle am Berg graben wollen. Nach 300m gibt es allerdings den ersten Schaden. Unser Fahrer zerbricht seine Bindung. Im Nachgang dieser Saison stellten wir fest, dass von 8 möglichen Bindungen dieser Marke(r), 7 brachen. Der Geschädigte schwingt sich ins Auto und fährt nach Hause nach Trondheim um seinen Zweitski zu holen und wird uns am nächsten Morgen zur Fortsetzung treffen. Nach 200hm werfen wir unseren Ballast ab und steigen mit leichten Rucksäcken auf. Nach weiteren 200hm ist allerdings Schluss da der Wald aufhört und dadurch jeglicher Kontrast fehlt. Außerdem werden die Hänge steiler und nach diesem Schneefall muss man das nicht riskieren. Zum Abfellen müssen wir uns Platz schaffen, da der Neuschnee über die Hüfte reicht. Bergab gibt es dann fette Treeruns, die jedem ein absolutes Powderlächeln ins Gesicht zaubern. Für mein Setup ist es schon fast zu viel Schnee. Nach einem Sturz ist man ziemlich lang mit ausgraben beschäftigt. Wir steigen an diesem Tag viermal auf und genießen den tiefsten Powder unseres bisherigen Lebens. Beim vierten Aufstieg trennt sich unsere Gruppe. Unsere Freunde fahren heim, während wir eine Schneehöhle graben wollen. Da der Schnee viel zu weich ist, funktioniert das mit der Schneehöhle nicht wirklich. Schließlich entscheiden wir uns ein Iglu zu bauen. Blöcke Sägen wir aus unserer Aufstiegsspur. Das Iglu wird natürlich im Schwabenstyle gebaut. Es wird kein Material verschwendet (keine spiralförmige Blocksetzung, sondern Schicht für Schicht) und als Türstock dienen ein paar Skistöcke. Nach 2,5 h Stunden ist das Iglu endlich fertig. Wir genießen unser Heim und kriechen so schnell es geht in die Schlafsäcke. Vor dem Einschlafen bemerken wir noch ein paar Löcher, die zum Glück von innen verschließbar sind. Als Türe dient ein Rucksack.

Am nächsten Tag überrascht uns Jonathan mit Zweitski und warmem Tee. Er kriecht zu uns ins Iglu, fällt allerdings beinahe aufgrund des Gestankes in Ohnmacht.  Irgendwie hat es nachts von der Decke getropft, die Schlafsäcke sind gut feucht. Was erst zu einem Problem wird wenn man sich nachts dreht und auf dem Nassen Stoff liegt. Zum Glück habe ich das nachts noch bemerkt und dann zwangsweise auf dem Rücken geschlafen. Widerlich wird es erst beim in die Handschuhe Schlüpfen, weil diese sind nass und kalt. Wir steigen kurz auf und frühstücken, nach der ersten Abfahrt, am Auto Kuchen mit Erdnussbutter und Nutella, jeder Normalsterbliche würde einem Zuckerschock erliegen. Wir legen am selben Berg noch ein paar Treeruns ein und steigen noch auf in Richtung Okla, sparen uns aber den flachen oberen Teil. Bergab finden wir dann noch eine Rinne, durch die allerdings schon ein Skitourenkurs durch ist. Dementsprechend ist es zerwühlt, was ein wenig Abwechslung zum tiefen Powder bringt. Alles in allem war das der fetteste Powdertag meines Lebens. Danke Norwegen.

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