Fløtatinden Mitte Mai

Eigentlich sollten Jonathan und ich lernen. Eigentlich. Schließlich einigen wir uns darauf nur eine Skitour zu gehen. Von Trondheim geht es über die E6 mal wieder nach Süden Richtung Sunndalsøra auf den Fløtatinden (1.711m ü. NN). Da auf Meereshöhe kein Schnee mehr liegt müssen die Ski die ersten 300-400 Höhenmeter getragen werden. Wir versuchen möglichst lange uns auf abgetauten Graßrücken zu halten. Eine Woche vorher taten wir dies auf dem Galdhøppingen nicht und wurden durch 3 Mal Abschnallen belohnt.
Als wir schließlich die Schneegrenze hinter uns lassen sehen wir noch aus gutem Abstand wie ein Nasschneerutsch zu Tale geht. Wir steigen durch einen schicken flachen Trog auf und meiden Fischmäuler in der Schneedecke, welche aber 100hm nach der Schneegrenze verschwinden. Die Gipfelwechte und die Bedingungen erlauben einen schicken Drop, nachdem wir diese kurz auf allen Vieren erklommen. Auf dem Weg nach unten erwartet uns, was wir kaum glauben können, Powder. So wird die für mich letzte Skitour der Saison noch mit eine der Besten.

Gr221 auf Mallorca

Der GR221- Stilechte Mallorca Durchquerung
Auch wir haben es 2014 getan. Aufgrund von fehlender Planungsmotivation musste ein einfaches und leicht zu planendes Ziel her. So stießen wir auf den GR221 durch Mallorca, für den es gutes Kartenmaterial und Reiseführer gibt. Unsere Vorbereitung bestand darin einen Flug und eine Karte zu kaufen. Die Ukulele, die wir dabei hatten, sorgte natürlich für den unzumutbaren Ballermann Soundtrack.
Alles in allem waren wir total überrascht von dem GR221. Landschaftlich überwältigende Sicht und echt schöne Pfade mit tollem Ausblick. Der Weg ist sehr abwechslungsreich. Von Macchia über Felsgelände bis Wälder ist alles dabei. Allerdings ist die Insel eher „kahl“ dadurch macht der GR221 zur wärmeren Jahreszeit bestimmt kein Spaß. Hin und wieder war es etwas schwierig das Zelt auf zu stellen, aber wir haben eigentlich immer einen Platz gefunden. Da wir um Ostern, aber außerhalb der Ferienzeit unterwegs waren, hatten wir auch noch unsere Ruhe. Der Weg führt meistens einmal täglich durch eine Ortschaft, so dass man sich die Kaffeemaschine 😉 getrost sparen kann. Die Supermärkte sind oftmals nur etwas größer als eine Bäckerei, was die eigene kulinarische Abwechslung etwas einschränkt.
Insgesamt haben wir 12 Tage auf Mallorca verbracht. Um den ganzen Weg entspannt laufen zu können, sollte man allerdings mindestens 10 Tage einplanen. Wir haben am Ende noch zwei Nächte am Strand in Alcúdia verbracht. Auf Open Street Maps ist ein Campingplatz nördlich von Alcúdia eingezeichnet. Es trägt den Namen Campamente de La Victoria. Hierbei handelt es sich um ein altes Franco-Ferienlager, welches kein Campingplatz ist. Der Hausmeister dort ist leider etwas garstig und hat uns vertrieben.

Powder ohne Ende, mal wieder eine Storlidalen-Session

Storlidalen hat eine ordentliche Packung Schnee abbekommen. Schnell werden sämtliche zu erledigende Uni-Arbeiten auf Montag verschoben. Storlidalen befindet sich noch in einem Bereich Trollheimens, der sehr feucht ist. Während ein Tal weiter in Oppdal Schneemangel herrschen kann, gibt es in Storlidalen oftmals noch frischen Powder.

Wir machen uns am Parkplatz fertig und treffen noch ein paar Freunde. Insgesamt sind wir noch sieben zu diesem Zeitpunkt. Die Sicht ist neblig und es schneit ab und an. Wir sind schwer bepackt, da wir uns eine Schneehöhle am Berg graben wollen. Nach 300m gibt es allerdings den ersten Schaden. Unser Fahrer zerbricht seine Bindung. Im Nachgang dieser Saison stellten wir fest, dass von 8 möglichen Bindungen dieser Marke(r), 7 brachen. Der Geschädigte schwingt sich ins Auto und fährt nach Hause nach Trondheim um seinen Zweitski zu holen und wird uns am nächsten Morgen zur Fortsetzung treffen. Nach 200hm werfen wir unseren Ballast ab und steigen mit leichten Rucksäcken auf. Nach weiteren 200hm ist allerdings Schluss da der Wald aufhört und dadurch jeglicher Kontrast fehlt. Außerdem werden die Hänge steiler und nach diesem Schneefall muss man das nicht riskieren. Zum Abfellen müssen wir uns Platz schaffen, da der Neuschnee über die Hüfte reicht. Bergab gibt es dann fette Treeruns, die jedem ein absolutes Powderlächeln ins Gesicht zaubern. Für mein Setup ist es schon fast zu viel Schnee. Nach einem Sturz ist man ziemlich lang mit ausgraben beschäftigt. Wir steigen an diesem Tag viermal auf und genießen den tiefsten Powder unseres bisherigen Lebens. Beim vierten Aufstieg trennt sich unsere Gruppe. Unsere Freunde fahren heim, während wir eine Schneehöhle graben wollen. Da der Schnee viel zu weich ist, funktioniert das mit der Schneehöhle nicht wirklich. Schließlich entscheiden wir uns ein Iglu zu bauen. Blöcke Sägen wir aus unserer Aufstiegsspur. Das Iglu wird natürlich im Schwabenstyle gebaut. Es wird kein Material verschwendet (keine spiralförmige Blocksetzung, sondern Schicht für Schicht) und als Türstock dienen ein paar Skistöcke. Nach 2,5 h Stunden ist das Iglu endlich fertig. Wir genießen unser Heim und kriechen so schnell es geht in die Schlafsäcke. Vor dem Einschlafen bemerken wir noch ein paar Löcher, die zum Glück von innen verschließbar sind. Als Türe dient ein Rucksack.

Am nächsten Tag überrascht uns Jonathan mit Zweitski und warmem Tee. Er kriecht zu uns ins Iglu, fällt allerdings beinahe aufgrund des Gestankes in Ohnmacht.  Irgendwie hat es nachts von der Decke getropft, die Schlafsäcke sind gut feucht. Was erst zu einem Problem wird wenn man sich nachts dreht und auf dem Nassen Stoff liegt. Zum Glück habe ich das nachts noch bemerkt und dann zwangsweise auf dem Rücken geschlafen. Widerlich wird es erst beim in die Handschuhe Schlüpfen, weil diese sind nass und kalt. Wir steigen kurz auf und frühstücken, nach der ersten Abfahrt, am Auto Kuchen mit Erdnussbutter und Nutella, jeder Normalsterbliche würde einem Zuckerschock erliegen. Wir legen am selben Berg noch ein paar Treeruns ein und steigen noch auf in Richtung Okla, sparen uns aber den flachen oberen Teil. Bergab finden wir dann noch eine Rinne, durch die allerdings schon ein Skitourenkurs durch ist. Dementsprechend ist es zerwühlt, was ein wenig Abwechslung zum tiefen Powder bringt. Alles in allem war das der fetteste Powdertag meines Lebens. Danke Norwegen.

Storlidalen, zum Ersten.

Nachdem meine erste Skitour in Norwegen mich an die schwedische Grenze führte mit eher gewöhnungsbedürftigen Bergen für Splitboarder, ging es dann Mitte Februar nach Storlidalen. Dort hatten wir uns den Okla ausgesucht, einen für norwegische Verhältnisse recht häufig begangenen Berg. Am Parkplatz zeigte das Thermometer dann -25 Grad an, sodass wir schnell anfellten und in Bewegung kamen. Bei etwas Neuschnee und Kaiserwetter stiegen wir auf. Das erste mal wieder richtig Sonne für einige in unserer Gruppe die den ganzen Winter in Norwegen verbrachten. Nach zweinhalb Stunden waren dann knapp 1000hm aufgestiegen und die Abfahrt konnte beginnen. Es gab genug Powder um jeden in unsrer Gruppe eine First Line zu ermöglichen. Aufgrund der guten Lines entschieden wir uns noch ein zweites Mal die letzten 500hm aufzusteigen. Die zweite Abfahrt hatte es genauso in sich wie die erste. Im unteren Teil machten dann noch einige Bekanntschaft mit niederem dichtem Buschwerk.

Hognabu Cabin

Unsere erste Skitour in meinem Erasmus Semester führte uns an die schwedische Grenze in die Nähe von Gressli. Leider ist es dort etwas flach, was den Spaß aber nicht hindert. Als Unterkunft nutzten wir eine Hütte die wir über unsere Universität in Trondheim mieten konnten.